AKHD hat eine dritte Klinik eröffnet

Diagnosegerät

AKHD hat eine dritte Klinik eröffnet

Nach vielen Verhandlungen, guten Planungen und viel Organisation konnten wir am 20. Juni 2023 im Westen Kabuls eine dritte Poliklinik eröffnen. Wir sind froh, auch im Stadtteil Saraye Ghazni vielen Bedürftigen eine medizinische Versorgung anbieten zu können.

In den letzten Wochen und Monaten liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Da sich die Lage in Afghanistan zuspitzt und die medizinische Versorgung der ärmeren Bevölkerung immer problematischer wird, stand für uns zum Jahreswechsel die Idee im Raum, eine dritte Klinik einzurichten. Jetzt konnten wir nach intensiver Vorarbeit tatsächlich unsere neue Klinik eröffnen. Es ist dem Verhandlungsgeschick unseres Vertrauensmanns Mohammad Ayub Osmani zu verdanken, dass die ersten Gespräche mit den zuständigen Behörden, insbesondere dem Gesundheitsministerium, so konstruktiv verliefen. Dem Gesundheitsminister, selbst Arzt, ist die schlechte medizinische Lage bewusst, und nach einer Vielzahl von folgenden Gesprächen wurde der Afghanischen Kinderhilfe die Genehmigung für den Aufbau einer Klinik erteilt.

Ab dem Zeitpunkt hat sich Mohammad Ayub Osmani auf die Suche begeben: ein Gebäude in gutem Zustand, nicht zu teuer, gelegen in einer Gegend, in der tatsächlich viele bedürftige Menschen leben. Im Frühjahr war dieses Gebäude gefunden: 15 Räume, 9 Bäder, das Gebäude war tatsächlich schon einmal eine Art Ärztehaus, es stand leer, war in gutem Zustand und mit geringem Aufwand herzurichten. Der Eigentümer hat es für den gemeinnützigen Zweck einer Klinik zu günstigen Mietkonditionen der AKHD überlassen.

Parallel wurden Einrichtung, medizinische Geräte und natürlich Personal gesucht. Letzteres wurde durch viel Mund-zu-Mund-Propaganda rekrutiert und zum Probearbeiten in unsere Kliniken in Dogh Abad und Deh Sabz eingeladen. Die ersten Ärzte konnten zur Eröffnungsfeier bereits dabei sein. Wir sind froh, dabei eine Gynäkologin verpflichtet zu haben, die eine gute Ultraschall-Ausbildung hat. Damit können wir gerade schwangeren Frauen eine gute Diagnostik bieten.

Doch wie kommt man in einem Land, das so krisengeschüttelt ist, an eine medizinische Ausstattung? Mohammad Ayub Osmani kannte die Geschäfte, in denen gebrauchte Geräte der vielen geschlossenen Kliniken verkauft werden. So erstand er Ultraschallgeräte, eine komplette Laborausrüstung und eine Praxisgrundausstattung. Wir können hier eine gute Tuberkulosediagnostik durchführen und ein kleines Impfzentraum aufbauen. Das Mobiliar ist zum Teil gebraucht, nur die Schreibtischstühle sind neuwertig. Innerhalb kürzester Zeit war das gesamte notwendige Gerät angeschafft.

Was uns auch sehr begeistert: Eine leistungsstarke Photovoltaik-Anlage steht auf dem Dach, auch sie konnte über gute Kontakte – die Menschen, die uns auf den anderen Kliniken günstig Solarpaneele installiert haben – besorgt werden. Wir sind daher, was die Stromversorgung anbelangt, komplett unabhängig! Auch die Versorgung mit Frischwasser ist gut gelöst: Zum einen ist das Haus an die städtische Wasserversorgung angeschlossen, zum anderen an einen Tiefbrunnen.

Alles in allem: Verhandlungsgeschick, gute Kontakte, und viel Engagement unseres Mittelsmannes und nicht zuletzt die vielen Spenden unserer UnterstützerInnen haben es möglich gemacht, dass vor Ort vielen Menschen geholfen werden kann.
Vielen Dank. Wir werden weiter berichten.