Was gibt’s Neues?

Was gibt’s Neues?

Zum Beispiel, dass die Nachfrage nach einem Platz in der Mädchenschule in Dogh Abad, 20 Kilometer südwestlich von Kabul gelegen, enorm ist. Waren es in den Vorjahren rund 280 Mädchen, die in Englisch, PC-Nutzung, Sticken und Nähen ausgebildet werden konnten, platzen die Kurse mit aktuell 400 Schülerinnen aus allen Nähten. „Und auf den Wartelisten stehen noch etliche Kinder“, erklärte Naim Ziayee auf der jährlichen Mitgliederversammlung am Aschermittwoch (26.02.2020) in Düsseldorf.

Ziayee, Vorstandsvorsitzender des Vereins, berichtete auch von weiteren Neuigkeiten aus den Projekten. So ist die Tageklinik Deh Sabz mit etwas ausgestattet, was für uns eine Selbstverständlichkeit ist – mit einer Stromversorgung rund um die Uhr. Besonders für die Geburtsstation ist das elementar. Auf dem Grundstück der Klinik ist übrigens ein Garten angelegt worden, den alle Besucher nutzen können – inklusive der Früchte, die dort an den Bäumen wachsen.

Hier und in der Klinik in Dogh Abad konnten im letzten Jahr zusammen 84.000 Patienten behandelt werden. Beide Kliniken befinden sich in Außenbezirken von Kabul, wo die medizinische Versorgung ansonsten mangelhaft ist – und viele Flüchtlinge Zuflucht gefunden haben.

Den 20 Mitgliedern und solchen, die es vielleicht noch werden wollen, berichtete der Vorstand auch über die Aktivitäten mit der neuen Schirmherrin, der Vorstandsvorsitzenden der Düsseldorfer Sparkasse, Karin-Brigitte Göbel. So war das Benefizkonzert in den Räumen der Sparkasse Anfang 2020 hinsichtlich der zu dem Anlass geleisteten Spenden ein voller Erfolg. Was der Finanzbericht dieses Jahr wieder gezeigt hat: Mit rund 100.000 Euro Spenden jährlich lassen sich alle drei Projekte finanzieren, zumal die Kliniken vor Ort durch Praxisgebühren jährlich zwischen 50.000 und 60.000 Euro hinzuverdienen. Allein 8.300 Euro Gehälter werden monatlich an Ärzte, Schwestern und Lehrpersonal ausgezahlt. Die Ärzte arbeiten dort alle in Teilzeit und betreiben meist noch ihre eigene Praxis nebenbei. Die Impfstoffe werden von UNICEF finanziert, Medikamente und medizinische Geräte stammen teils aus Spenden. Zu der Versorgung in den Kliniken haben also wirklich Bedürftige Zugang, die sich die regulären Arztpraxen nicht leisten können.

Eine kleine Geschichte am Rande: Auch Marmelade kann manchmal den Weg zur Afghanischen Kinderhilfe Deutschland bahnen. Auf einem Weihnachtsmarkt der Kirche in Kaarst verkaufte Vorstandsmitglied Assad Mujaddidi für den Verein seine selbstgemachte Marmelade. Die ist wirklich lecker, so lecker, dass ein Käufer mehr haben wollte. Er las das Etikett mit den Kontaktdaten des Vereins, zögerte nicht lange, wählte die Telefonnummer. So erfuhr er von dem Verein und seinen Projekten und war erstmals zu Gast auf der Mitgliederversammlung.

Der Vorstand der Afghanischen Kinderhilfe Deutschland e.V.
Der alte und neue Vorstand – Assad Mujaddidi, Anne Höffken, Stephan Lennartz, Jeanne Teutenberg, Hadi Rezai, Helen Barin, Dr. Naim Ziayee (v.l.n.r., Foto: Anette Kolkau)